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Ein neues Zuhause für Fledermäuse

ForstBW und NABU gemeinsam im Einsatz

Der Charlottensee bei Uhingen mit dem angrenzenden Baronenwald ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Üppiges Grün begleitet die Waldbesuchenden entlang der Wege. Die örtliche Bevölkerung liebt dieses schöne Fleckchen Erde und erfreut sich an den schönen Waldbildern mit alten Eichen und Buchen. Hier kann man die Seele baumeln lassen und vergisst die Hektik des Alltags.

Aber nicht nur den Menschen gefällt der über 27 ha große als Schonwald ausgewiesene Baronenwald. Neben einer Vielzahl von Vogelarten und Insekten leben hier auch verschiedene Fledermausarten. Gerade die alten Bäume mit ihren Höhlen und Spalten bieten ihnen viele Unterschlupfmöglichkeiten. Aber welche Fledermausarten kommen hier denn tatsächlich vor?

Das möchte auch Florian Pointke vom NABU Göppingen und Umgebung gerne wissen. Als anerkannter und weithin bekannter Fledermausexperte hat er zwar einige Vermutungen aber eine Bestätigung fehlt bislang. „Die hier angebrachten Fledermauskästen dienen in erster Linie dem Monitoring. Bei den künftigen jährlich stattfindenden Kontrollen erhoffen wir uns weitergehende Informationen über die hier vorkommenden Arten“, so der passionierte Naturschützer. Weiter führt er aus: „Heute haben wir hier mehrere Quartiere mit in der Regel 6 Fledermauskästen je Quartier aufgehängt. Vielleicht können wir in absehbarer Zeit den Nachweis von Fransenfledermaus oder gar Mopsfledermaus erbringen“. 

Tatkräftige Unterstützung erhielten Florian Pointke und sein Mitstreiter Andreas Metzger durch die Forstwirt Azubis von ForstBW aus der Ausbildungsstelle in Bad Boll. Die beiden Ausbildungsmeister Rolf Wahl und Johannes Henninger aus dem Forstbezirk Schurwald waren mit den künftigen Forstwirtinnen und Forstwirten vor Ort. Wie immer professionell ausgerüstet und hoch motiviert sorgten sie für eine zügige Anbringung der Fledermauskästen. „In der vielfältigen Ausbildung zur Forstwirtin bzw. zum Forstwirt nimmt das Thema Naturschutz eine umfangreiche Rolle ein. Deshalb freuen wir uns mit unseren Azubis bei solch einer Maßnahme helfen zu können und viele interessante Informationen rund um die Fledermäuse aus erster Hand zu erfahren,“ erklärt Rolf Wahl das Engagement der Azubis. 

Erfreut über die gelungene Zusammenarbeit zeigt sich auch Jürgen Sistermans-Wehmeyer. Er ist als Geschäftsbereichsleiter im Forstbezirk Schurwald unter anderem für den Waldnaturschutz auf der circa 14.000 ha großen Staatswaldfläche des Forstbezirks zuständig. „Der Schutz unserer Natur geht uns alle an. Deshalb ist der Austausch, die Kommunikation und im Optimalfall, so wie heute, die Zusammenarbeit der Praktiker und Fachleute vor Ort unwahrscheinlich wertvoll,“ zeigt sich der Forstexperte begeistert.

Vielleicht können die Waldbesuchenden im Wald um den Charlottensee in den nächsten Jahren nicht nur Mopsfledermäuse in der Dämmerung jagen sehen oder den Pirol rufen hören, sondern auch die gefährdete Gelbbauchunke entdecken. Denn das ist bereits das nächste Projekt im Baronenwald. 

 Autor: Jürgen Sistermans-Wehmeyer (ForstBW)